Studentenwerkspreis 2023
Das Studentenwerk Hannover hat in diesem Jahr zum 17. Mal den Studentenwerkspreis für soziales Engagement im Hochschulbereich vergeben. 39 Vorschläge haben uns aus den Hochschulen erreicht.
Drei Studierende und vier studentische Gruppen sind im Rahmen einer Feierstunde, für ihre ehrenamtliche Tätigkeit mit der sie in besonderer Weise ihre Kommiliton*innen unterstützen, ausgezeichnet worden.
Die Preisträger*innen
Franziska Wunder hat sich seit Studienbeginn im Corona-Wintersemester 2020 im Studentenparlament der Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover (FHDW) engagiert. Seit ihrem dritten Semester ist sie als Tutorin für Erstsemester tätig: Sie steht für Fragen sowohl digital als auch in Präsenz zur Verfügung und gilt als wichtige Ratgeberin für studentische Belange. Um das Ankommen im Hochschulalltag während der Pandemie zu erleichtern, hat Franziska Wunder gemeinsam mit der FHDW die Kurzfilmreihe »Franzis Journey« produziert. Das Online-Format »Meet the Students« nutzte sie, um Studierende in der schwierigen Phase der sozialen Distanz zu unterstützen. Seit dem Ende der Pandemie kümmert sich Franziska Wunder in direkterer Art um ihre Mitstudent*innen.
Franziska Wunder ist im Bereich »Vernetzungsarbeit während | nach Corona« mit einem Studentenwerkspreis in Höhe von 500 Euro ausgezeichnet worden.
Carsten Bierbach und Jan-Michael Fritz sind seit vielen Jahren hochschulpolitisch aktiv und haben sich insbesondere im Vorfeld der niedersächsischen Landtagswahl 2022 für die Belange der Studierenden engagiert und zwei offene Briefe an den Ministerpräsidenten Stephan Weil und an die Mitglieder des Niedersächsischen Landtags verfasst. Darin wurde auf die prekäre finanzielle Lage der Studierenden im Verlauf der Krisen der vergangenen Jahre hingewiesen. Sowie auf die schwierige Situation der Studentenwerke während der Energiekrise. Die offenen Briefe wurden u. a. von der Landesastenkonferenz Niedersachsen sowie vom Freien Zusammenschluss von Student*innenschaften unterstützt. Darüber hinaus haben Carsten Bierbach und Jan-Michael Fritz in mehreren Gesprächen mit Landespolitiker*innen aus unterschiedlichen Fraktionen über ihre Forderungen informiert.
Carsten Bierbach und Jan-Michael Fritz sind daher im Bereich »Hochschulpolitisches Engagement« mit einem Studentenwerkspreis in Höhe von 500 Euro ausgezeichnet worden.
ArbeiterKind.de setzt sich bundesweit dafür ein, dass Schüler*innen eine gut informierte Entscheidung über ihren Bildungsweg treffen können, unabhängig vom Bildungsgrad und von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern. Die hannoversche ArbeiterKind.de-Gruppe setzt sich aus rund 35 Mitgliedern zusammen, von denen rund sechs noch eingeschrieben sind. Sie bietet einmal monatlich eine allgemeine offene Sprechstunde sowie ein 1:1-Mentoring für Studieninteressierte und Studierende an. Zusätzlich werden regelmäßig Informationsveranstaltungen an Schulen und Hochschulen angeboten, insbesondere zu Themen der Studienfinanzierung. Während der Pandemie wurden die Aktivitäten in den virtuellen Raum verlegt, inzwischen finden zahlreiche Treffen und Veranstaltungen wieder in Präsenz statt. Die ehrenamtlichen Mitglieder von ArbeiterKind.de erzählen ihre eigene Bildungsgeschichte und ermutigen andere SchülerInnen und Studierende durch ihr persönliches Beispiel.
Arbeiterkind.de - Studierende in der lokalen Gruppe Hannover ist daher im Bereich »Bildungsgerechtigkeit« mit einem Studentenwerkspreis in Höhe von 1.500 Euro ausgezeichnet worden.
Das LUH-Antidiskriminierungsteam (LUH-A-Team) setzt sich aus fünf Studierenden zusammen, die seit dem Wintersemester 2022/23 eine niedrigschwellige Beratung von Studierenden für Studierende zum Thema Antidiskriminierung anbieten. Vorab hatte sich das Team über mehrere Monate im Rahmen des Gesellschaftsfonds Zusammenleben der Stadt Hannover zu Peer-BeraterInnen ausbilden lassen. Mit diesem Ansatz können die Mitglieder des LUH-A-Teams Betroffenen auf Augenhöhe und unbürokratisch Hilfestellung geben und bei Bedarf an das Beratungsnetzwerk der LUH weitervermitteln. Auch Studierende, die erlebt haben, wie andere diskriminiert wurden, können sich an das LUH-A-Team wenden. Hintergrund dieser Idee, die im Rahmen der Überarbeitung des Lokalen Integrationsplans (WIR 2.0) für Einrichtungen auf allen Bildungsebenen entwickelt wurde, sind Untersuchungsergebnisse, dass Diskriminierung in allen Bildungseinrichtungen vorkommt. Für den Hochschulbereich hat das Deutsche Zentrum für Hochschulentwicklung (DZHW) herausgefunden, dass ein Viertel der Studierenden an deutschen Hochschulen bereits einmal diskriminiert worden sind. Besonders häufig sind Frauen, Studierende mit Migrationsgeschichte und nicht-heterosexuelle Studierende betroffen.
Das LUH-Antidiskriminierungsteam ist daher im Bereich »Antidiskriminierungsarbeit« mit einem Studentenwerkspreis in Höhe von 1.500 Euro ausgezeichnet worden.
Der Fachschaftsrat Design und Medien bietet zu jedem Semesterbeginn Erstsemesterveranstaltungen, Scouting und Freizeitaktivitäten für neue Studierende an. Die Mitglieder des Fachschaftsrats Design und Medien beraten über gemeinsame Aktivitäten und über die vielfältigen Informationsangebote. Sie gelten als vertrauensvolle Ansprechpartner*innen. Studierende haben jederzeit die Möglichkeit, sich mit ihren Fragen, Ideen und Problemen an die studentischen Vertreter*nnen zu wenden. Mit viel Kommunikationsgeschick vermitteln sie zwischen Studierenden und Lehrenden, sie haben sich als loyale Gesprächspartner*innen erwiesen. Aktuell veranstaltet der Fachschaftsrat Design und Medien die Aktion Unentdecktes, eine Veranstaltung, die Studierenden der Abteilung Design und Medien eine Plattform bietet, ihre Kunst auszustellen. Für viele Studierende bietet die Aktion erstmals die Möglichkeit, aktiv an einer Kunstausstellung mitzuwirken und die eigenen Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Rahmen der Ausstellung findet eine stille Auktion der Kunstwerke statt, wobei ein Teil des Umsatzes an „Kleine Herzen e.V.“ gespendet wird. Der Verein setzt sich für Versorgung herzkranker Kinder ein.
Der Fachschaftsrat Design und Medien ist daher im Bereich »Engagierte Fachschaftsarbeit« mit einem Studentenwerkspreis in Höhe von 1.500 Euro ausgezeichnet worden.
Die Gruppe MediNetz, die sich um die medizinische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung kümmert, setzt sich aus zehn Studierenden und fünf Privatpersonen zusammen. MediNetz hat eine Gruppe von Ärzt*innen aufgebaut, die Termine für Betroffene vereinbaren. Die entstehenden Kosten werden durch Spendenmittel finanziert, die die Gruppe einwirbt. Die medizinischen Anliegen sind vielfältig: Sie reichen von Schwangerschaftsabbrüchen, Magenspiegelungen und HIV-Medikamenten bis hin zu Entbindungen. Bei den Hilfesuchenden handelt es sich oft um Menschen ohne Aufenthaltsberechtigung, die keine andere Möglichkeit auf medizinische Versorgung haben. Weiterhin bietet die Gruppe Telefonbegleitungen und Dolmetscherarbeiten an, um Sprachbarrieren zu überwinden.
Die Gruppe MediNetz ist daher im Bereich »Gesellschaftspolitische Fragen« mit einem Studentenwerkspreis in Höhe von 1.000 Euro ausgezeichnet worden.
Im Rahmen einer Ausschreibung reichen die hannoverschen Hochschulen Vorschläge beim Studentenwerk ein. Eine Kommission aus studentischen Vertreterinnen und Vertretern des Studentenwerks entscheidet über die Auswahl. Die Preise für Einzelpersonen betragen 500 Euro, Gruppen erhalten 1 500 Euro. Der Preis wird nun alle zwei Jahre verliehen.
2020 feierte der »Studentenwerkspreis für soziales Engagement« seinen 20. Geburtstag. Ein Rückblick auf zwei Jahrzehnte Preisverleihung und 111 ausgezeichnete Studierende bietet die Broschüre »20 Jahre Studentenwerkspreis für soziales Engagement im Hochschulbereich«.
Weitere Informationen zu den Preisträger*innen, Berichte und Bilder von den Preisverleihungen der vergangenen Jahre findest du hier.